Photo by Rawpixel Ltd/iStock / Getty Images

1. Was ist Mediation?

Mediation ist eine Alternative zum Rechtsstreit. Mediation ist ein außergerichtliches Konfliktlösungsverfahren. Das Verfahren wird von einem oder mehreren Mediatoren als unabhängigen und neutralen Dritten geführt. Am Ende des Mediationsverfahrens steht eine problemspezifische Konfliktregelung.  Es wird anders als in gerichtlicher Praxis nicht öffentlich verhandelt.

2. Wie läuft eine Mediation ab?

Grundsätzlich folgt das Mediationsverfahren folgenden Regeln:

  • Erarbeitung der regelungsbedürftigen Fragestellungen
  • Bearbeitung der aufgeworfenen Fragestellungen
  • Entwicklung von Lösungsoptionen
  • Abschlussvereinbarung.

Die zu regelnde Thematik wird also durchgehend von Konfliktbeteiligten selbst bestimmt und nicht durch Richter oder Sachverständige.

3. Was ist Ziel eines Mediationsverfahrens ?

Ziel ist es, eine tragfähige und individuell gestaltete Konfliktlösung zu erarbeiten.

4. Wie lange dauert eine Mediation?

Das hängt maßgeblich vom Konfliktpotential ab. Der Mediator wirkt grundsätzlich auf eine lösungsorientierte Arbeitsweise hin. Im Regelfall ist in 3 bis 10 Terminen eine Lösung möglich. Ein Termin dauert ca. 1 bis maximal 2 Stunden. Es kann je nach Fall und Temperament der Beteiligten schneller oder langsamer gehen. In jedem Fall dauert das Mediationsverfahren kürzer als ein gerichtliches Verfahren.

5. Was kostet eine Mediation?

Üblicherweise werden Stundenhonorare vereinbart, die sich am wirtschaftlichen Wert des Konfliktes für die Beteiligten orientieren. Einige Rechtschutzversicherer übernehmen bereits jetzt die Kosten.

 6. Ist Mediation Rechtsberatung ?

Mediation ist keine Rechtsberatung. Den Konfliktbeteiligten wird angeraten, sich neben der laufenden Mediation fachkundig zu informieren.

7. Ist Mediation eine Art Therapie ?

Mediation ist keine Therapie. In der Mediation werden Entstehungsgeschichte und Ursache eines Konfliktes vorwiegend auf der sachlichen Ebene bearbeitet. Die emotionale Konfliktebene wird dann betreten, wenn die konkrete Situation dies notwendig macht. Die Mediation blickt nach vorne, nicht zurück und sucht nach Lösungsmöglichkeiten und verbindlichen Regelungen.

8. Was ist Co-Mediation ?

Co-Mediation meint schlicht die gemeinsame Verfahrensführung durch zwei Mediatoren. Das bietet sich an, wenn verschiedene Fachkompetenzen der Mediatoren das Verständnis für das Anliegen der einzelnen Partei fördern. Die Kombination Jurist/Psychologe ist häufig anzutreffen.

9. Welche Regeln muss ich in der Mediation beachten?

Mediation ist ein gemeinsamer Prozess aller Konfliktbeteiligten und fußt auf dem Gedanken, dem Konfliktgegner nicht schaden zu wollen, sondern ein bestmögliches Ergebnis für sich selbst zu erzielen. Er setzt auf Stärkung der eigenverantwortlichen Lösung und gegenseitige Fairness. Anhängige gerichtliche Verfahren werden für die Dauer des Mediationsverfahrens ausgesetzt. Eine Lösung ist erst dann erreicht, wenn sie für jeden Beteiligten tragbar wird.

10. Muss ich in der Mediation meine Privatsphäre offen legen?

Privates spielt in der Mediation keine Rolle. Persönliches nur dann, wenn es zur Konfliktklärung beiträgt.

11. Nach welchen Kriterien entscheidet ein Mediator?

Der Mediator übernimmt nicht die Rolle, über Recht und Unrecht, gut oder schlecht zu entscheiden. Der Mediator strukturiert und leitet das Verfahren. Ihm obliegt es, Grundprinzipien und Regeln des Mediationsverfahrens zu garantieren. Hierzu zählen insbesondere Fairness und Vertraulichkeit.

12. In welchen Fällen ist eine Mediation ungeeignet?

Bei äußerst emotionalen Konflikten kann es manchmal empfehlenswert sein, nicht in einer Eskalationsphase mit dem Mediationsverfahren zu beginnen. Ferner erschweren dauerhaft seelische Leiden die Verhandlungsfähigkeit jedes Beteiligten.

13. Ich habe einen Rechtsanwalt, weshalb soll ich eine Mediation beginnen?

Lassen sich Konfliktparteien durch Anwälte vertreten, geben sie Verantwortung immer ein Stück weit ab. Sie überlassen es Dritten, Lösungen zu erarbeiten und Entscheidungen zu treffen. Die Entscheidung durch Dritte ist meist weniger kompetent und zweckmäßig, als die selbst gefundene Lösung. Fühlen sich Konfliktbeteiligte grundsätzlich in der Lage, anstehende Fragen und Probleme selbst zu klären, ist Mediation sinnvoll. Gerichtliches Verfahren und Mediationsverfahren schließen sich aus. Eine anwaltliche Beratung bzw. der Weg zum Notar kann die Mediation unterstützen und ergänzen; zum Beispiel dann, wenn die getroffene Entscheidung rechtswirksam fixiert werden soll.

14. Das Gericht schickt uns, was soll eine Mediation bringen?

Diese richterliche Entscheidung bietet den Streitparteien die Möglichkeit, sich selbst über anstehende Fragen in Zusammenarbeit mit einem Mediator auszutauschen. Die Medianten sollten sich überlegen, inwieweit ihnen selbst verantwortete und einvernehmliche Regelungen wichtig sind. Ein Informationsgespräch über Mediation kann diese Fragen klären helfen.

15. Ist das Ergebnis einer Mediation verbindlich ?

Eine Mediationsvereinbarung kann deren Rechtsverbindlichkeit beinhalten. Das wird auch regelmäßig von den Parteien so gewünscht.